Aktuelles

HERBST/WINTER 2020

Wollen Sie mal was Feines für den nächsten Sommer pflanzen?

Dann empfehle ich Ihnen die nicht so bekannte, aus Nord-Amerika stammende SEIDENBLUME!
Allein der Name macht schon neugierig...

Erst ziemlich spät im Frühling treibt sie aus; da habe ich in den ersten oft Jahren gebangt, ob sie vielleicht nicht wiederkommt. Doch bei einer sonnigen Lage und frisch-feuchtem, humosen Boden wird Asclepias incarnata, wie sie botanisch heißt, mit jedem Jahr schöner und üppiger! In der Literatur wird sie mit `kurze Ausläufer treibend` beschrieben. Das kann ich bisher noch nicht beobachten.
Aus den ersten 3 Stielen wurde nun nach 4-5 Jahren eine buschige, etwa einen guten Meter hohe und 60 cm breite Pflanze, die im Spätsommer ihre vielen, duftigen Blütchen in rosa entfaltet. Die Blätter sind schmal-länglich und sehr gesund. Im Herbst färben sie sich hellgelb.

Nach wochenlanger Blüte lüftet sich das Geheimnis ihres Namens: Wenn die sicher 7-8 cm langen Balgfrüchte aufplatzen, wird ein streng angeordneter Samenstand sichtbar. Die Enden der Samen besitzen Flughaare und die sind: weich, flauschig und seidig!

Mai 2020

"Was für ein Glück, dass wir jetzt einen Garten haben, Frau Möller...", das höre ich in den letzten Wochen immer wieder von meinen Kunden.

In diesen außergewöhnlichen Tagen, in denen jeder mehr oder weniger die Einschränkungen des eigenen Tuns merkt, empfinden viele den Garten als einen Ort des Rückzugs, aber auch der großen Freiheit.

Eine Freiheit ist das Experimentieren, allerdings manchmal auch unfreiwillig. Im Herbst hatte ich Tulpen bestellt. Als ich die Tüten auspackte, gab es eine unangenehme Überraschung: GRÖNLAND?
Nie im Leben würde ich eine solche Sorte ausgesucht haben!
Dabei hatte ich mich auf die weiß-rosa geflammte Tulpe 'Chinatown' gefreut, die ich immer mal wieder nachpflanze für die ersten Frühlingsbilder. (Übrigens ein Geschenk einer Freundin, ich hätte damals wohl schlichtere ausgesucht -was für ein Glück!)
Und jetzt eine gerüschte, grün-pinke, kränklich anmutende...

Wegschmeißen konnte ich sie auch nicht und beim Setzen dachte ich, dass ich sie zur Not zu Schnittblumen mache.

Nun sind sie aufgeblüht und ich erlebe wieder eine Überraschung: So übel sind die gar nicht, weder von Weitem noch bei genauem Betrachten. Sie sind glattrandig und passen zu dem frischen Grün der Nachbarpflanzen. Sie dürfen bleiben- und eine hat aus Überzeugung den Weg in die Vase gefunden.

Jahresanfang 2020

Winter...irgendwie haben wir den anders in Erinnerung.
Durch die Klimaerwärmung wird die Schnee- und Frostwahrscheinlichkeit immer geringer. Und somit auch die Winterbilder von eis-erstarrten Landschaften und Kleinoden wie den Rauhreif-Rändern an Blättern und braunen Fruchtständen.

Um den Garten dennoch im Winter attraktiv auszustatten, gibt es verschiedene Winterblüher, denen der Frost, sollte er doch kommen, nichts anhaben kann.
Die Zaubernuss (Hamamelis) ist ein solches Gehölz. Von gelb über orange bis zum warmen Rotton reichen die Blütenfarben.
Der Wuchs ist meist ausladend, man sollte ihr ein wenig Platz gewähren, denn langsam, aber mit der Zeit wächst sie bis etwa 4-5 Meter breit. Sie liebt es humos, nicht zu trocken, sonnig bis halbschattig.


Für kleinere Gärten kann ich die Sorte `Arnold`s Promise` empfehlen, da der Habitus straffer ist.
Am besten duftet die frühblühende `Pallida`, die hellgelb und recht großblütig blüht.
Wer etwas Besonderes bevorzugt, kann die `rotglühende` Sorte `Diane` wählen, aber schauen Sie selbst, es gibt noch viele weitere Sorten. Die großen, leicht behaarten, gesunden Blätter färben sich im Herbst nochmal zu einem wunderbaren Gelbton.